Mein Kind sieht schlecht – was tun?
Sie haben ein Schielen bzw. eine Sehschwäche bei Ihrem Kind erkannt? Ihr Kind muss anfangen Augenpflaster zu tragen? Wir haben die passenden Ratschläge und Handlungsempfehlungen für Sie.
Früh erkannt – besser behandelt!
Viele Kinder entwickeln früh eine Sehschwäche, wie z.B. Amblyopie. Bei ersten Anzeichen sollte schnellstmöglich eine Augenärztin, ein Augenarzt oder ein Orthoptist, eine Orthoptistin aufgesucht werden. Im jungen Alter lassen sich Sehschwächen noch gut mit Brillen, Augentropfen oder einer Augenpflastertherapie – die effektivste Methode – behandeln.
Als Ihr Partner in der Okklusionstherapie haben wir die wichtigsten Themen für Sie übersichtlich zusammengefasst. So erhalten Sie schnell einen Überblick und klare Antworten auf Ihre Fragen.
1. Schielen bei Kindern
Sie haben festgestellt, dass ein Auge ihres Kindes von der Blickrichtung des anderen Auges abweicht?
Schielen kann zu einer Beeinträchtigung im Alltag Ihres Kindes führen, da es häufig mit einer Sehschwäche (Amblyopie) einher geht. Kinder gewöhnen sich oft an dieses Sehproblem und erzählen ihren Eltern vielleicht nichts davon. Infolgedessen wird ihre Amblyopie möglicherweise jahrelang nicht diagnostiziert.
Kinderaugen sind jedoch noch dynamisch und trainierbar – daher ist eine Behandlung eines Sehfehlers in frühen Jahren unglaublich wichtig.
Weitere Informationen zum Thema Schielen haben wir Ihnen in unserem Ratgeber zu Verfügung gestellt.
Erschrecken Sie sich nicht, wenn Ihnen ein Schielen bei Ihrem Kind auffällt. Vereinbaren Sie einen Termin in einer Augenarztpraxis: In dieser wird dann abgeklärt, ob etwaige Sehprobleme vorliegen und welche Behandlung für Ihr Kind notwendig ist.
Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass die Okklusionstherapie nicht das optische Schielen korrigiert. Behandelt wird die damit einhergehende Sehschwäche. Ihr Augenarzt oder Ihre Augenärztin kann Sie individuell beraten, ob eine Korrektur des optischen Schielens mittels einer Schiel-OP bei Ihrem Kind möglich und geboten ist.
2. Diagnose: Amblyopie
Ihr Kind hat eine Sehschwäche in Form einer Amblyopie diagnostiziert bekommen: Doch was bedeutet das eigentlich?
Die Diagnose einer Amblyopie kann im ersten Moment für Sie als Eltern sehr erschreckend sein, doch keine Sorge, in den meisten Fällen lässt sie sich mittels einer Okklusionstherapie und/oder Brille sehr gut therapieren.
Eine Form der Sehschwäche (Amblyopie) bedeutet, dass Auge und Gehirn nicht so zusammenarbeiten, wie sie es sollten: Wenn Ihr Kind auf einem Auge schlechter sieht oder schielt, wird der Seheindruck dieses Auges vom Gehirn einfach „ausgeblendet“ und das Sehen entwickelt sich nicht weiter.
In unserem Ratgeber haben wir Ihnen weiteres wertvolles Fachwissen und verschiedene Tipps zum Thema Amblyopie zusammengestellt. Damit lernen Sie, die Diagnose einer Sehschwäche zu verstehen und Ihr Kind in der Therapie zu stärken.
Symptome einer Amblyopie, die Sie bei Ihrem Kind vielleicht wahrnehmen, können unter anderem Schielen, häufiges Blinzeln, Augenreiben, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit oder häufig auftretende Ungeschicklichkeit sein. Vereinbaren Sie einen Termin in Ihrer Sehschule oder Augenarztpraxis, wenn Ihnen einige dieser Symptome oder Sehstörungen bei Ihrem Kind auffallen.
In der Regel kann die Amblyopie Ihres Kindes durch eine konsequent durchgeführte Behandlung mit Augenpflastern unter der Betreuung einer augenmedizinischen Fachkraft, wie einem Augenarzt, einer Augenärztin oder einem Orthoptisten, einer Orthoptistin, verbessert werden.
3. Okklusionstherapie bei Kindern
Warum muss mein Kind überhaupt ein Augenpflaster tragen?
Beim Besuch in der Sehschule oder Augenarztpraxis hat Ihre augenmedizinische Fachkraft bei Ihrem Kind eine Schwachsichtigkeit festgestellt. Häufig kommt dann eine sogenannte Okklusionstherapie zum Einsatz: Um das sehschwache Auge zu trainieren, wird das gut sehende Auge mit einem Augenpflaster abgeklebt, um das Sehvermögen zu stärken.
Als ihr Partner in der Okklusionstherapie möchten wir Ihnen alles, was Sie zur Behandlung einer Sehschwäche wissen müssen, an die Hand geben. Schauen Sie dafür gern in unserem Ratgeberbeitrag zur Okklusionstherapie vorbei.
Durch das gezielte Abdecken des gesunden Auges wird das schwächere Auge dazu angeregt, aktiv zu arbeiten. Diese sogenannte Okklusionstherapie hilft, die Sehkraft gezielt zu verbessern und das Sehvermögen langfristig zu stärken.
Pauschal lässt sich die Trage-Dauer nicht festlegen, da sie für jedes Kind je nach Grad und Diagnose der Sehschwäche variiert. Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrer augenmedizinischen Fachkraft wie lange Ihr Kind das Augenpflaster tragen muss.
Die Grundlagen für den Erwerb des vollen Sehvermögens werden in den ersten Lebensjahren erlernt – wird diese Zeit nicht für eine Augenpflastertherapie genutzt, bleibt die Schwachsichtigkeit ein Leben lang bestehen. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Kontrolle in einer Augenarztpraxis oder in der Sehschule sowie die konsequente Durchführung der Therapie enorm wichtig.
Die Sehschärfe des Kinderauges kann ca. bis zum 10. Lebensjahr beeinflusst werden. Daher ist ein früher Termin bei einem Augenarzt oder einer Augenärztin wichtig.
4. Augenpflaster richtig kleben
Ihr Kind hat Augenpflaster verschrieben bekommen, doch wie klebt man so ein Pflaster eigentlich? Muss das Pflaster unter der Brille kleben?
Es ist verständlich, dass viele dieser Fragen Sie als Familie gerade am Anfang der Therapie sehr beschäftigen und verunsichern. Gerne helfen wir Ihnen anschaulich, sich mit der Handhabung des Augenpflasters zurechtzufinden und Sie werden sehen: Bald ist das Abkleben eine feste Routine im Alltag Ihres Kindes.
Alle wichtigen Informationen und eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtigen Kleben des Augenpflasters finden Sie in unserem Ratgeber.
Um das sehschwache Auge Ihres Kindes zu trainieren, und zum Sehen zu animieren, kleben Sie das Augenpflaster immer auf das gesunde Auge. Das wird sich am Anfang für Ihr Kind befremdlich anfühlen, da es nun mit dem sehschwachen Auge sieht, so aber kann der Seheindruck durch das gesunde Auge nicht mehr überlagert werden und das schwächere Auge wird stärker.
Soll Ihr Kind zusätzlich zum Augenpflaster auch eine Brille tragen, so wird diese immer über dem Augenpflaster getragen. Bei einer falschen Anwendung durch Aufkleben auf die Brille wird durch den Lichteinfall das gesunde Auge aktiviert und verhindert, dass das sehschwache Auge trainiert werden kann. Sprich, die Schwachsichtigkeit kann nicht korrekt behandelt werden.
5. Trage-Motivation fördern
Die Okklusionstherapie steht und fällt mit dem regelmäßigen Tragen des Augenpflasters. Denn nur, wenn Ihr kleiner Pirat das Pflaster regelmäßig trägt, kann sich ein Therapieerfolg einstellen und sich die Sehleistung Ihres Kindes verbessern.
Viele Eltern stehen dabei vor einem Problem: Was, wenn mein Kind das Augenpflaster nicht tragen will? Was, wenn es das Pflaster direkt vom Auge reißt und es partout nicht mehr aufkleben will? Diese nervenaufreibende Phase gilt es zu überwinden – dazu geben wir Ihnen Tipps und Tricks an die Hand.
Schauen Sie gerne auf unserer Augenpflaster-Motivationsseite vorbei – hier finden Sie viele kindgerechte und abenteuerliche Tipps und Tricks!
Weiterhin bieten wir Ihnen kostenlose Unterstützungsmaterialien an, um die Zeit des Pflastertragens angenehmer zu gestalten.
Für den Fall, dass sich ihr Kind mit dem Pflastertragen gar nicht anfreunden kann, gibt es verschiedene Tipps und Tricks, um das Augenpflastertragen angenehmer zu gestalten:
- Klare Grundregeln festlegen
- Feste Rituale schaffen
- Ablenkung durch Lieblingsaktivitäten wie Basteln, Spielen, Lesen
- Mit Belohnungen arbeiten
- Kuscheltiere können auch ein Pflaster tragen
- Haut gut pflegen, um Reizungen zu vermeiden
Um die Motivation Ihres Kindes in der Augenpflaster-Therapie zu stärken und Sie im Therapie-Alltag zu unterstützen, bietet Piratoplast zahlreiche Unterstützungsmaterialien an:
- Sammelposter
- Belohnungskalender
- Mein piratenstarkes Beschäftigungsbuch
- Verschiedene Mal- und Basteltipps
- Kita-Paket
- Augenpflaster Tragebuch
Ihr Partner in der Okklusionstherapie
Wir begleiten Fachkräfte, Eltern und Kinder zuverlässig durch die Okklusionstherapie und stehen mit unseren Augenpflastern sowie vielfältigen Unterstützungsangeboten zur Seite. Unser Ziel ist es, die Therapie bestmöglich zu erleichtern und gemeinsam den Therapieerfolg zu fördern.
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